Frauen in Wien und COVID-19

 

Die Studie „Frauen in Wien und COVID-19“ analysiert auf Basis qualitativer Längsschnittdaten (problemzentrierte Interviews, Tagebucheinträge), wie Frauen in Wien mit Kindern im Kindergarten- und Schulalter mit den COVID-19 bedingten Restriktionen im Jahr 2020 umgehen. Die Analyse fokussiert auf die Alltagsgestaltung und Lebensbedingungen, die erlebten Herausforderungen und die geschlechtsspezifische Aufgaben- und Ressourcenteilung in den Familien.


Die Coronavirus Pandemie verändert aktuell weltweit das soziale Leben. Ganz besonders davon betroffen sind die Lebensbedingungen von Frauen: Ausgangsbeschränkungen, social distancing, home-office, home-schooling, ökonomische und existenzielle Unsicherheiten führen dazu, dass viele Tätigkeiten, die üblicherweise von Frauen übernommen werden, nun unter ausgesprochen schwierigen Bedingungen geleistet werden müssen. In Zeiten der Krise zeigt sich, welche Bereiche besonders wichtig für das Funktionieren einer Gesellschaft sind – aber auch, welche Bereiche besonders verletzlich sind. Familien- und Geschlechterbeziehungen sind davon stark betroffen: In der aktuellen Krisensituation wird klar ersichtlich, wie wichtig die oft „unsichtbaren“ Care Tätigkeiten für eine Gesellschaft sind.

Die qualitative Längsschnittstudie „Frauen in Wien und COVID-19“ ermöglicht systematische und detaillierte Einblicke und leistet damit einen essentiellen Beitrag zum Verständnis der Lebensrealitäten von Frauen mit Kindergarten- und Schulkindern während der Corona-Krise. Dies ist von grundlegender Bedeutung, da die Ausbreitung des Coronavirus und die daraus resultierenden Folgen uns noch länger begleiten und umfassende gesellschaftliche Veränderungen in unterschiedlichen Bereichen nach sich ziehen werden (z.B. Erwerbsarbeit, Bildungsbereich, Betreuungsbereich, Care Tätigkeiten, Sozialleben, Freizeitgestaltung).

Die Datenbasis der qualitativen Längsschnittstudie sind telefonisch geführte problemzentrierte Interviews sowie Tagebucheinträge von Wiener Frauen, die im Rahmen der umfangreicheren Studie „Corona und Familienleben“ erhoben wurden. Für die Auswertung wurden die ersten 8 Erhebungswellen (März 2020 - Sommer 2020) der Studie „Corona und Familienleben“ herangezogen.

Zartler, Ulrike (Projektleiter*in)
Dafert, Vera
(Wissenschaftliche*r Projektmitarbeiter*in)
Harter, Sabine (studentische Projektmitarbeiter*in)

Projektlaufzeit: 01/06/20 → 31/12/20